Seit einiger Zeit arbeite ich mit einer ausgewachsenen Digitalkamera, der
Minolta Dimage 7i. Aus den Chemie-Zeiten sind noch jede Menge Dias
übriggeblieben, die auch gerne die Festplatte füllen wollen. Ordentliche
Dia-Scanner sind recht teuer und vor allem extrem langsam beim Einscannen der
Dias. Im Dimage 7 Forum wurden
verschiedene Alternativen diskutiert, was mich dazu animierte, einen Adpater
zu bauen, um Dias mit der Digitalkamera zu fotografieren.
Dia-Adapter |
Als Beleuchtungsquelle verwende ich eine LCD-Hintergrundbeleuchtung mit
einer Leuchtfläche von 10cm x 8cm, die mit 12V Gleichspannung
betrieben wird. Ich habe sie mal auf einem der Amateurfunkflohmärkte
erworben, man weiß ja nie, wofür man sowas mal brauchen kann...
In einigem Abstand davor habe ich eine Halterung für das Dia aus
Messing-U-Profilen gebaut, die auf eine einseitig kupferkaschierte
Leiterplatte gelötet wurden. Durch den Abstand soll gewährleistet werden,
daß die Lichtquelle nicht mehr scharf abgebildet wird.
Mit dieser Anordnung ist es möglich, Dias mit der Minolta Dimage 7i im
Makrobereich mit einer Auflösung von 1800 mal 1200 Pixeln aufzunehmen. Mit
der Nahlinse Minolta Achromat Nr.2 mit 49mm (+3,8 Dioptrien) kann das Dia
fast formatfüllend (2560 x 1920) abgebildet werden. Die Aufnahmen mache ich
mit manuellem Weißabgleich, minimalem Kontrast (-3), manueller Einstellung
der Belichtungszeit bei Blende 8 mit Fernauslöser.
Hierbei ist das Histogramm natürlich sehr hilfreich. Im Forum hieß es, daß
die größte Schärfe bei Blende 5,6 erreicht werden könnte, da bei Blende 8
schon Beugungserscheinungen auftreten würden. Ich habe dies jedoch noch nicht
überprüft...
Hier einige Bilder des Dia-Adapters...

Die Einzelteile

Der Rahmen für Dias und Beleuchtung

Nun mit Beleuchtung (LCD-Backlight)

Der fertige Dia-Adapter

Aufbau mit der D7 meines Vaters

Der Dia-Adapter im Einsatz

Ein 15 bis 20 Jahre altes, etwas blaustichiges Dia...
Während obiges Dia ordentlich fotografiert werden konnte, hatte ich
bei knapp 50 Jahre alten Dias meines Vaters am Rand einen schmalen Schatten,
hier an einer Bildecke in Originalauflösung zu sehen. Ich vermute,
daß es durch Abschattungen von schräg seitlich auf das Dia fallendem Licht
in Verbindung mit einem relativ dicken und dunklen Rahmen kommt. Der Versuch,
die Leuchtfläche auf die Größe des Dias zu maskieren verschlimmerte das
Problem jedoch. Ich denke, man kann damit leben, in so einem Fall das Bild
außen etwas zu beschneiden.
Fernbedienung |
Eine Kabel-Fernbedienung für die D7 läßt sich leicht selbst bauen. Da man
den benötigten zweistufigen Schalter für Scharfstellen und Auslösen nicht
ohne weiteres kaufen kann, habe ich mir selbst einen Kombitaster gebaut,
weitere Ideen hierzu finden sich im
D7-Forum.
An einen Mikroschalter, mit einem auf passende Länge abgesägten Hebel,
wird ein kleiner 6x6mm Drucktaster hinten drangeklebt. Das alles kann dann
mit UHU-Plus vergossen und handlich geformt werden. Der dreipolige Stecker
mit 2,0-Millimeter Raster hat zwei Lagen Schrumpfschlauch bekommen und paßt
damit ganz gut in die Kamera. Aus der oberen Lage habe ich vorne mit einer
spitzen Schere eine Nut herausgeschnitten, damit er nur richtig herum in
die Kamera paßt. Damit man auch gleich sieht, wie rum er gehört, hab ich
auf der unteren Seite zwischen den beiden transparenten Schrumpfschlauchlagen
einen roten Aufkleber angebracht.
Material:
Mikroschalter: | Segor DB1-B1LD (Cherry) |
Kurzhubtaster: | Segor KHT1, Conrad 700460 |
2mm-Stecker: | Segor PC-403/RM2,0 (mit Kabelenden) |
Kabel: | Mikrofonkabel 2-adrig plus Schirm |
An der Kamera ist in der Mitte Masse, links Scharfstellen und rechts
Auslösen.
Diffusor |
Um eine
gleichmäßigere Ausleuchtung bei Makroaufnahmen mit dem eingebauten Blitz zu
erreichen, habe ich einen einfachen Diffusor gebaut, der statt der
Gegenlichtblende auf das Objektiv geschraubt werden kann. Das Material
entstammt einem Leitz ColorClip 4175-00-25 Hefter. Von der milchigen
Kunststoffhülle nutze ich DIN-A5 quer, unten hab ich ein passendes Loch
"reingeschnitzt", um es auf der Kamera zu befestigen.
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